Aus dem Feld: Sind Sie homosexuell?
Es wird Zeit, dass ich mal etwas aus dem Nähkästchen plaudere. Es geht dabei um meine Vorstellungsgespräche bei meiner jetzigen Firma. Das erste Gespräch war wie üblich mit dem Regionalleiter, also meinem jetzigen Chef. Da war recht normal, nichts außergewöhnliches. Etwas irritiert war ich nur, dass er einen Zettel hatte, auf dem ausformuliert Fragen standen. Offensichtlich waren das aber Fragen, die er von der Personalabteilung oder jemand anderem aus dem Innendienst bekommen hatte. Für mich sind die Art von Gespräche mittlerweile eher Routine. Ich weiss ganz gut, was die Herrschaften gerne hören möchten und was nicht. Das wiederholt sich mit der Zeit irgendwie alles und ist keine Herausforderung mehr. Das soll nicht arrogant klingen, aber ich denke, jeder der schon länger im Pharmaaußendienst tätig ist, hat ein gutes Gespür dafür. Natürlich gibt es sicher auch mal Ausnahmen, wenn eine Firma z.B. völlig anders gestrickt ist. Vielleicht sollte ich mich mit dem Gesprächstraining für Vorstellungsgespräche für Anfänger mal selbstständig machen? *g* Wäre vielleicht eine kleine Marktlücke.
Also die erste Hürde hatte ich genommen, denn meinen jetzigen Chef hatte ich damals überzeugt. Danach ging es eine Stufe höher, nämlich zum Gespräch mit einem unserer nationalen Verkaufsleiter. Das Gespräch war etwas anstrengender und ich war auch eine Spur nervöser. So nach ca. 15 Minuten kam dann unvermittelt eine Frage, auf die ich nun in keinster Weise vorbereiet war und die natürlich nie hätte gestellt werden dürfen: "Herr Blogger, sind Sie homosexuell?" *Schluck* Meine spontane Antwort "Ja!". Er meinte dann noch, dass dies für ihn an sich nicht wichtig sei, er aber halt wissen müssen, wie sehr ein neues Team zusammenpassen würde und und und... Er selber würde ja auch viele Homosexuelle im Pharmaaußendienst kennen und das sei weder für ihn noch für die Firma ein Problem. Puuuuh... Ich weiss bis heute nicht, was die Frage sollte, habe aber eine Vermutung: nicht die inhaltliche Antwort war ihm wichtig, sondern nur, wie ich mit der Frage umgehe. Komme ich ins stottern? Brauche ich Zeit zum überlegen? Fang ich an zu drucksen oder verhalte ich mich so wie ich es getan habe: authentisch. Ich habe mich nicht verstellt. Ich habe schnell und ehrlich geantwort. Ich glaube, ich habe in der Situation genau das Richtige getan. Ich habe nicht drüber nachgedacht, was richtig ist, sondern war spontan. Aber trotzdem: die Frage war eine Frechheit! Oder?
Naja, der Rest war dann nur noch Formsache. Ich musste dann noch zur Personalabteilung. Dort waren das aber nur noch Gehaltsverhandlungen und so ein Kleinkram :-) Meinem Start in der neuen Firma stand nichts mehr im Weg!
Also die erste Hürde hatte ich genommen, denn meinen jetzigen Chef hatte ich damals überzeugt. Danach ging es eine Stufe höher, nämlich zum Gespräch mit einem unserer nationalen Verkaufsleiter. Das Gespräch war etwas anstrengender und ich war auch eine Spur nervöser. So nach ca. 15 Minuten kam dann unvermittelt eine Frage, auf die ich nun in keinster Weise vorbereiet war und die natürlich nie hätte gestellt werden dürfen: "Herr Blogger, sind Sie homosexuell?" *Schluck* Meine spontane Antwort "Ja!". Er meinte dann noch, dass dies für ihn an sich nicht wichtig sei, er aber halt wissen müssen, wie sehr ein neues Team zusammenpassen würde und und und... Er selber würde ja auch viele Homosexuelle im Pharmaaußendienst kennen und das sei weder für ihn noch für die Firma ein Problem. Puuuuh... Ich weiss bis heute nicht, was die Frage sollte, habe aber eine Vermutung: nicht die inhaltliche Antwort war ihm wichtig, sondern nur, wie ich mit der Frage umgehe. Komme ich ins stottern? Brauche ich Zeit zum überlegen? Fang ich an zu drucksen oder verhalte ich mich so wie ich es getan habe: authentisch. Ich habe mich nicht verstellt. Ich habe schnell und ehrlich geantwort. Ich glaube, ich habe in der Situation genau das Richtige getan. Ich habe nicht drüber nachgedacht, was richtig ist, sondern war spontan. Aber trotzdem: die Frage war eine Frechheit! Oder?
Naja, der Rest war dann nur noch Formsache. Ich musste dann noch zur Personalabteilung. Dort waren das aber nur noch Gehaltsverhandlungen und so ein Kleinkram :-) Meinem Start in der neuen Firma stand nichts mehr im Weg!
Kommentare
@trupics: Ich fand die Frage auch nicht wirklich nützlich für ihn :) Oder es kam ihm nur drauf an, wie ich mit der Situation umgehe...