Aus dem Feld: Selektion 2007

Gestern war es soweit: wir haben in unserem Team die Ärzte-Selektion für 2007 durchgeführt. Wer das schon mal gemacht hat, weiss wie nervenaufreibend das sein kann. Mal ein paar Grunddaten dazu aus unserem Gebiet: wir haben rund 1.000 Ärzte im Gebiet; darin sind die Krankenhausärzte des Bereichs "Innere Medizin" allerdings auch enthalten. Bei jedem Mitarbeiter wird davon ausgegangen, dass er an 180 Tagen draussen im Feld ist. Dabei sind Urlaub, Arbeitszeitverkürzungstage (AZV´s), maximal 6 Tage Krankheit, Tagungen rausgerechnet. Normalerweise sind die 180 Tage also wirklich erreichbar. Wir sollen jeden Tag 9 Ärzte besuchen. Macht also bei 180 Tagen rund 1.600 Besuche pro Jahr.

In meiner Selektion 2006 hatte ich gut 300 Ärzte. Das waren ein paar zu viel, denn dabei waren auch Ärzte die ich nur 2-3 pro Jahr besuchen sollte. Schwachsinn. Jeder erfahrene Pharmaberater weiss, dass man mindestens 4 mal im Jahr beim Arzt sein sollte, um erstmal eine vernünftige Basis und "Beziehung" herstellen zu können.

Gestern haben wir daher solche "Krücken" erstmal rausgeschmissen. Wenn wir bisher zu Dritt den Arzt jeweils 2 mal im Jahr besucht hatten, dann haben wir gestern beschlossen, dass nur eine Person diesen Doc besucht, 4-6 mal. Je nach dem, wie wichtig er uns erscheint.

So sind wir jeden dieser 1.000 Ärzte durchgegangen. Haben immer überlegt: lohnt es sich, den überhaupt zu besuchen? Hat er Potential? Ist er gut besuchbar oder scheitert man meistens eh in der Anmeldung? Mag er lieber weibliche Berater? Mag ICH ihn überhaupt oder ist er mir so unsympathisch, dass es mir lieber wäre, wenn eine meiner Kolleginnen ihn besucht? Und und und... Es gibt da soviel zu bedenken und zu berücksichtigen. Aber wenn man das erstmal hinter sich hat, dann kann ab 2007 wieder frohen Mutes hinausgehen ins Feld :-)

P.S.: Wenn ich hier nur die männliche Variante >Arzt< benutzt habe, dann liegt das nur an meiner Faulheit und soll die Damen der Zunft nicht diskriminieren!

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